Am Dienstag, den 19.02.2019, wurde an der IGS Bovenden der erste Profiltag in der Oberstufe durchgeführt.
Die Profilklassen „Life Science“ und „International Studies“ führten zu fächerübergreifenden Themen Projekte durch. Während das „International Studies“ Profil (Englisch, Politik, Geschichte) sich mit dem Thema „Menschenrechte“ auseinandersetzte, befassten sich die Schüler des Profils „Life Science“ unter dem Thema „Kloster und Wissenschaft“ mit den Schwerpunkten Klosterkirche (Fach Religion), Klosterkeller, Klosterlabor (Fächer Biologie und Chemie) und Klostergarten (Religion und Biologie).
In diesen Gruppen wurden sowohl Inhalte aus dem Unterricht wieder aufgegriffen und vertieft als auch neue Inhalte erarbeitet. So wurden im Klosterkeller beispielsweise Experimente zum Thema „alkoholische Gärung unter anaeroben Bedingungen“ durchgeführt, was aus dem Biologieunterricht in der Theorie bereits bekannt war. Nachdem die chemischen Prozesse der Gärung vertiefend erarbeitet wurden, konnten die Schüler in verschiedenen Experimenten beobachten, wie aus einigen Zuckersorten (Glucose, Fructose, Saccharose), Wasser und dem Pilz Saccharomyces cerevisiae (Bäckerhefe) Alkohol und CO2-Gas entstanden. Andere Zucker (Lactose, Galaktose und Stärke) ließen sich aber nicht vergären. Auch ein Fruchtwein wurde in einem Gärballon angesetzt und bereits nach wenigen Minuten konnten die Gärungsprozesse beobachtet werden.
Im Klosterlabor wurde der Frage nachgegangen, unter welchen Temperaturbedingungen Hefe am besten arbeiten kann und Zucker vergärt. Der erste Versuchsansatz hat leider nicht geklappt, wie erhofft – auch das gehört zum naturwissenschaftlichen Arbeiten dazu – weshalb ein zweiter und verbesserter Versuch durchgeführt wurde. Dieser Versuch bestand daraus, dass verschiedene Reagenzgläser mit einer Hefe-Zucker-Suspension in jeweils ein Wasserbad mit einer anderen Temperatur gegeben wurden. Um die Arbeit der Hefe-Enzyme nachzuweisen, wurde über jedes Reagenzglas einen Luftballon gestülpt. Die Ballons füllten sich unterschiedlich stark und unterschiedlich schnell mit dem Abfallprodukt der Zellatmung / Gärung CO2). So wurde sichtbar, bei welcher Temperatur die Hefe-Enzyme am schnellsten oder effektivsten arbeiten. Im Klosterlabor entstand nebenbei mithilfe der Hefe auch noch ein Pizzateig für das spätere gemeinsame Mittagessen.
Die Gruppe „Klostergarten“ ging den Fragen rund um die botanische Gestaltung des Klostergeländes nach. Welche Pflanzen, insbesondere Heilkräuter, wurden angepflanzt? Wie war ein Klostergarten aufgebaut? Wie ging man mit Insekten im Garten um? Während einige Schüler ein Tonkartonmodell eines Klostergartens erstellten, wurden an anderer Stelle vier Zimmergewächshäuser bepflanzt. Dafür wurde zunächst die Erde aufgebracht. Anschließend wurde die Saat in die Erde gepflanzt: Im ersten Gewächshaus wurden Samen von Kresse, Basilikum und Petersilie gesät. Brokkoli, verschiedene Kohlsorten wie Weiß- und Grünkohl sowie Salatsorten wurden in den andern Gewächshäusern gepflanzt.
Nach einem gemeinsamen Pizzabacken und Mittagessen ging dieser erste fächerverbindende Profiltag mit vielen neuen Erkenntnissen im Gepäck und positiven Rückmeldungen der Schüler zu Ende.
Zwei Wochen später konnten die Schüler den entstandenen Fruchtwein mit großer Spannung und Vorsicht verkosten. Außerdem sind bereits die Keimlinge in den Zimmergewächshäusern gewachsen.